Wechseljahre und Ihr Blutdruck
Zeit der Veränderungen: Mit etwas Achtsamkeit gut zu bewältigen.
Blutdruckstörungen während der Wechseljahre: Bluthochdruck oder zu niedriger Blutdruck
Bluthochdruck während der Wechseljahre
Oft wird einfach davon ausgegangen, dass Frauen weniger anfällig für Bluthochdruck sind als Männer. Dies trifft allerdings nur zum Teil zu. Ergebnisse der Studie zur Gesundheit Erwachsener in Deutschland (DEGS1) *1 demonstrieren, wie sich der Blutdruckwerte bei Erwachsenen nach Alter und Geschlecht entwickeln. Die folgende Statistik zeigt die Häufigkeit des Auftretens des Bluthochdrucks in Abhängigkeit vom Alter und bestätigt das erhöhte Risiko ab den Wechseljahren:
Niedriger Blutdruck während der Wechseljahre
Blutdruckschwankungen während der Wechseljahre
Wechseljahre (PADAM) beim Mann
Auch Männer erleben hormonelle Veränderungen. Der Testosteronspiegel sinkt im Laufe der Jahre langsam, aber stetig ab – der Körper stellt sich allmählich darauf ein. Beschwerden bei Männern können Müdigkeit, Schweißausbrüche, Schwindelanfälle, depressive Verstimmungen, Reizbarkeit, allgemeine Schwäche, Libidoverlust oder auch ein beginnender Haarausfall sein. Die Symptomatik ist dabei dem beginnenden Bluthochdruck der Frauen ähnlich.
Das Herz-Kreislauf-System im Takt
- Während dieser Lebensperiode sinkt der Östrogenspiegel. Östrogen ist neben der Fortpflanzungsfunktion für die Elastizität der Haut und der Blutgefäße verantwortlich. Wenn Gefäße Ihre Elastizität verlieren, kann es zu einem erhöhten Blutdruck kommen. Zu viel sitzen, zu wenig trinken und auch bestimmte Krankheiten können zudem die Ursache sein, dass Blut dickflüssiger wird und damit den Bluthochdruck begünstigen.
- Während der Wechseljahre kommt es zu hormonellen Veränderungen, die sich auch auf die emotionale Stabilität auswirken können. Außerdem stellt das Alter zwischen 40 und 50 oft auch eine Herausforderung im Leben dar – es kommt häufig zu Veränderungen im persönlichen Umfeld und/oder einer beruflichen Neuorientierung. Die Wechseljahre sind deshalb für zahlreiche Frauen auch psychisch belastend: Nervosität, Wut, Ängste, Anspannung oder andere negative Emotionen sind nur allzu häufige Begleiter dieser Lebensphase. Kommt es zu stärkeren psychischen Belastungen, dann provoziert dies die Freisetzung von Noradrenalin, das den Blutdruck ebenfalls steigert.
- Mit den Wechseljahren kommt es oft auch zu einem Anstieg des Cholesterinspiegels. Das kann eine Fettansammlung im Körper verursachen oder auch Ablagerungen von Cholesterin und anderen Fetten an den Gefäßwänden. Dieser Vorgang verringert die normale Blutzirkulation und erhöht den Blutdruck.
- Typisch für die Wechseljahre bei Frauen sind Hitzewallungen, die durch plötzliches Hitzegefühl und Schwitzen sowie auch Schlafstörungen gekennzeichnet sind und ebenfalls zu schwankendem Blutdruck führen können.
Wenn Sie Beschwerden wie plötzliches Schwitzen, Hitzewallungen, Herzklopfen, einen geröteten Kopf, Schlafstörungen und ähnliches als Frau während der Wechseljahre feststellen, empfiehlt sich der Besuch beim Arzt zur Abklärung. Jüngste Studien bestätigen, „dass sowohl die Menopause als auch der Bluthochdruck gemeinsame Faktoren wie BMI (Body-Mass-Index), Ernährung, Rauchen und sozioökonomische Verhältnisse haben“
Quelle: The uncertain effect of menopause on blood pressure. Valérie Tikhonoff, Edoardo Casiglia, Federica Gasparotti, Paolo Spinella, J Hum Hypertens. 2019 Jun; 33(6):421-428. doi: 10.1038/s41371-019-0194-y. Epub 2019 Mar 21
Aktiv gegen hohen Blutdruck in den Wechseljahren.
1 Bewegung hilft gegen hohen Blutdruck
Tagsüber nutzen Sie einfach unterschiedliche Gelegenheit für Bewegung: Treppensteigen, anstatt den Aufzug zu nehmen, Beinübungen unter dem Schreibtisch im Büro, Spaziergänge sind ebenfalls hilfreich und unterstützen Ihre Gesundheit. Das tut Ihrem Kreislauf, den Gelenken und der Psyche gut. Nehmen Sie sich zur Motivation gegebenenfalls kleinere Aufgaben vor, die Ihnen Freude bereiten wie etwa der Besuch eines besonders schönen Parks oder Gartens, die Erkundung nahe gelegener Wälder, ein Blick auf schöne alte Dörfer in Ihrer Nähe oder buchen Sie einen Urlaub, der leichte Bewegung mit sich bringt.2 Bluthochdruck durch richtige Ernährung vermeiden
Auch die Ernährung spielt beim Bluthochdruck eine wichtige Rolle. Vermeiden Sie zuckerhaltige Getränke, Fertiggerichte, Wurst, fertige Dressings, Soßen und Snackriegel und auch Fast Food. Vorteilhaft ist die Mittelmeerküche mit viel Obst, Gemüse und Fisch. Bevorzugen Sie Obst und Gemüse, selbstgemachte Dressings und frische Kräuter. Viel Salz und Zucker tun Ihrer Ernährung ebenfalls nicht gut. Es kommt außerdem auf die Zubereitung an. Es gibt zahlreiche Lebensmittel, Rezepte und Zubereitungsarten, die sehr gut schmecken und Ihnen den Start in eine gesündere Ernährung erleichtern.3 Zigaretten- und Alkoholkonsum einschränken oder ganz beenden
Das „sparsamere“ Umgehen mit den beiden Noxen ist definitiv für beide Geschlechter wichtig. Frauen sind aber noch empfindlicher gegenüber Nikotin und Alkohol, weil sie anfälliger für deren toxische Wirkung sind. Daher ist die Nikotinentwöhnung eine starke Unterstützung für den Körper. Ein Glas Wein oder ein Bier am Tag ist aber durchaus noch in Ordnung. Die Bundeszentrale für gesundheitliche Ausklärung (BZgA) empfiehlt: Frauen höchstens 12 Gramm Alkohol pro Tag – etwa ein kleines Bier (0,3 Liter) oder ein kleines Glas Wein (0,125 Liter).4 Positive Lebensgestaltung
Und versuchen Sie so oft wie möglich, Ihr Leben mit positiven Emotionen zu füllen: Finden Sie heraus, woran Sie Freude haben. Ist es ein Spaziergang, ein Kinoabend, ein Besuch in einem Museum, eine Städteerkundungstour, Treffen mit anderen Menschen oder etwas Anderes? Legen Sie sich gegebenenfalls auch ein neues Hobby zu – Fotografie, Tanzen, Gärtnern, Minigolf spielen, Meditation, Handarbeiten, Nähen, Malen, Töpfern, Wandern, Geocaching oder auch ein Ehrenamt verschaffen positive Erlebnisse und Ausgleich zu einem womöglich stressigen Arbeitsalltag oder zu Belastungen im familiären Umfeld. Nehmen Sie sich täglich ein wenig Zeit, um Pläne für positive Unternehmungen zu machen oder lassen Sie ein positives Erlebnis noch einmal in Ihrer Erinnerung aufleben.1 The uncertain effect of menopause on blood pressure. Valérie Tikhonoff, Edoardo Casiglia, Federica Gasparotti, Paolo Spinella, J Hum Hypertens. 2019 Jun; 33(6):421-428. doi: 10.1038/s41371-019-0194-y. Epub 2019 Mar 21
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Beratende Experten / Autoren:
Ärztin, Homöopathie- und Pharmakologieexpertin
Vita:
- Medizinstudium in München
- Betreuung von klinischen Untersuchungen in Deutschland und in der Ukraine
- 1983-1986: Mitarbeit in einer Arztpraxis in Allgäu
- 1986-2002: praktizierende Ärztin in München
- 2002-2007: Mitarbeit in der medizinisch-wissenschaftlichen Abteilung der Homviora
- 2007-2008: Vertretung der Geschäftsführung
- Ab 2008: Geschäftsführung Fa. Homviora
Arzt, Medizin- und Pharmakologieexperte
Vita:
- Medizinstudium in München
- 2005-2013: Humanmedizinstudium an der Comenius-Universität Bratislava, Solwakei, an der Ludwig-Maximilians-Universität München und TU München
- Wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Pharmakologie und Toxikologie. Clinical Research Medical Advisor im Bereich Biopharmaceuticals bei einem führenden deutschen Pharmaunternehmen
- Ab 2004: Mitarbeit in verschiedenen Abteilungen der Fa. Homviora
- Ab 2018: Geschäftsführung Fa. Homviora
Publikationen:
- Medizinstudium in München
- Kühbeck, Felizian & Engelhardt, Stefan & Sarikas, Antonio. (2014). OnlineTED.com − a novel web-based audience response system for higher education. A pilot study to evaluate user acceptance. GMS Zeitschrift für medizinische Ausbildung. 31. Doc5. 10.3205/zma000897.
- Kühbeck, Felizian & Berberat, Pascal & Engelhardt, Stefan & Sarikas, Antonio. (2019). Correlation of online assessment parameters with summative exam performance in undergraduate medical education of pharmacology: a prospective cohort study. BMC Medical Education. 19. 10.1186/s12909-019-1814-5.