Wie messe ich Blutdruck am besten?

Arten und Ablauf einer Blutdruckmessung

Erfahren Sie in diesem Artikel mehr über die Blutdruckmessung in der Arztpraxis und bei Ihnen zu Hause. Außerdem werfen wir einen Blick und die manuelle Blutdruckmessung, sowie die Messung des Blutdrucks über 24 Stunden. Abschließend geben wir Ihnen einen Überblick, was vor einer Blutdruckmessung beachtet werden sollte.

Die ärztliche Blutdruckmessung

In der Arztpraxis stellt das Messen des Blutdrucks oft eine der ersten Maßnahmen dar. Das hat mehrere Gründe. Zum einen sagt der Blutdruck viel drüber aus, wie es uns im Moment geht: ein sehr niedriger Blutdruck mit einem hohen Puls kann auf eine schwere Erkrankung hindeuten, auch ein sehr hoher Blutdruck sollte weitere Untersuchungen nach sich ziehen. Zudem kann ein anhaltender Bluthochdruck (arterielle Hypertonie) verschiedene Krankheiten nach sich ziehen, darunter zum Beispiel Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Nierenerkrankungen, Herzerkrankungen oder Erkrankungen der Blutgefäße der Netzhaut.

Daher sollte der Blutdruck regelmäßig kontrolliert werden. Wie oft eine Blutdruckkontrolle erforderlich ist, hängt von der Höhe der gemessenen Blutdruckwerte, dem Alter und den Begleiterkrankungen ab. Mehr dazu finden Sie unter Wie oft sollte man den Blutdruck messen?.

Diese Messungen können in einer Arztpraxis oder in einigen Apotheken, aber auch als Selbstmessungen mit einem eigenem Blutdruckmessgerät zuhause durchgeführt werden.

Während beim Messen des Blutdrucks zuhause in aller Regel automatisiert Geräte zum Einsatz kommen, messen die meisten Ärzte den Blutdruck immer noch mit dem Stethoskop und einer manuell aufpumpbaren Manschette mit Druckmesser. Diese Messung wurde Ende des 19. Jahrhunderts von dem italienischen Arzt Riva-Rocci entwickelt und durch den russischen Arzt Nikolai Sergejewitsch Korotkow perfektioniert.

Beide haben sich namentlich in der heutigen Blutdruckmessung verewigt: die Abkürzung für den Blutdruck ist RR („Riva-Rocci”) und die Geräusche, die man beim der manuellen Blutdruckmessung hört, nennt man Korotkow-Geräusche.

Ablauf der manuellen Blutdruckmessung

Bei der Blutdruckmessung mit Manschette und Stethoskop wird die Manschette am Oberarm platziert und der Kopf des Stethoskops in die Armbeuge gelegt. Dann wird die Manschette aufgepumpt, bis kein Puls mehr am Handgelenk tastbar ist und man mit dem Stethoskop kein Strömungsgeräusch mehr hören kann. Danach wird der Druck aus der Blutdruckmanschette langsam abgelassen. Dabei hört man nach einer gewissen Zeit ein klopfendes Geräusch („Korotkow-Geräusch”), das erst lauter wird und dann wieder verschwindet. Dieses Geräusch entsteht durch turbulente Strömungen in dem Blutgefäß, das durch die Manschette zusammengedrückt wird. Das Auftreten dieses Geräusches zeigt den systolischen Blutdruck an (der Manschettendruck reicht gerade nicht mehr aus, um das Gefäß vollständig zu verschließen), das Verschwinden des Geräusches den diastolischen Blutdruck (das Gefäß hat wieder seine normale Weite, sodass keine Strömungsgeräusche mehr hörbar sind).

Während bei der automatisierten Blutdruckmessung diese Werte berechnet und nicht direkt gemessen werden, stellt die Blutdruckmessung nach Riva-Rocci die einzige nicht-invasive Methode dar, um den Blutdruck direkt zu messen.
Manuelle Blutdrukmessung
Das Blutdruckmessen ist bei fast jedem Arztbesuch an der Tagesordnung. Nicht nur der Kardiologe, sondern auch der Hausarzt greift gerne zum Stethoskop.

Warum gibt es zwei Blutdruckwerte?

Man misst bei der Blutdruckmessung den Druck in den Gefäßen während der Anspannungsphase (Systole) und der Entspannungsphase des Herzens (Diastole). Es ist nämlich so, dass auch während der Phase, in der das Herz kein frisches Blut in die Gefäße pumpt, ein gewisser Druck in den Arterien aufrecht erhalten wird. Das ist vor allem für ein Organ wichtig: das Gehirn. Dieses ist nämlich sehr anfällig für Sauerstoffmangel und benötigt daher einen konstanten Blutfluss.

Wenn man ein Stethoskop auf das Herz legt, hört man zwei Schläge - am Handgelenk tastet man in der gleichen Zeit aber nur einen Pulsschlag. Das liegt daran, dass während eines Pulsschlages zwei Herzaktionen stattfinden:

  1. Systole (synchron mit dem spürbaren Pulsschlag am Handgelenk): Das Herz zieht sich zusammen und pumpt Blut in die Lunge sowie über die Arterien zu den anderen Organen im Körper. Der Druck in den Arterien steigt auf sein Maximum an.
  2. Diastole (zwischen zwei Pulsschlägen): Die Herzkammern weiten sich und Blut strömt ein, das in der nächsten Systole wieder in den Lungen- und Körperkreislauf gepumpt werden kann. Die Arterien halten einen Mindestdruck aufrecht, um die Versorgung der Organe zu gewährleisten
Durch diesen Herzzyklus gibt es zwei Blutdrücke: einen höheren während der Systole (systolischer Blutdruck = erster der beiden Blutdruckwerte, z.B. „120”) und einen niedrigeren während der Diastole (diastolischer Blutdruck = zweiter der beiden Blutdruckwerte, z. B. „zu 80”).

Daher wird der Blutdruck immer als Kombination zweier Zahlen, z.B. „120 zu 80” (oft geschrieben als 120/80 mmHg) angegeben.

Blutdruckkontrolle in der Hausarztpraxis: wie verlässlich sind die Werte?

Der Blutdruckmessung begegnet man vermutlich am häufigsten in der Hausarztpraxis - aber auch bei Gynäkologen (Frauenärzten), Stoffwechsel-Medizinern, Kinderärzten und nicht zuletzt natürlich in der Kardiologie (Herzmedizin) greift man gerne einmal zur Blutdruckmanschette. Dabei kommt sowohl die manuelle Blutdruckmessung als auch automatisierte Blutdruckmessgeräte zum Einsatz.

Oft handelt es sich nur um eine einmalige Messung, um eine Einschätzung des Blutdrucks zu erhalten. Je nachdem wie diese Blutdruckmessung stattfindet, sind die Werte mehr oder weniger zuverlässig - um einen Bluthochdruck zu diagnostizieren ist diese Messung aber in jedem Fall nicht ausreichend. Wird die Messung korrekt durchgeführt - also nach mindestens fünf Minuten Ruhezeit, mit dem Arm auf Herzhöhe und mit einer Blutdruckmanschette der richtigen Größe - kann sie einen Anhalt dafür liefern, ob der Blutdruck normal oder zu hoch ist. Besteht der Verdacht auf einen Bluthochdruck, muss dieser danach durch weiterführende Messungen bestätigt werden.

Dies kann durch mindestens drei aufeinanderfolgende Blutdruckmessungen in der Arztpraxis, eine 24-Stunden-Blutdruckmessung mit einem tragbaren Messgeräten oder das Messen des Blutdrucks zuhause erfolgen.

Wie Sie die Werte dieser Messungen dann interpretieren können, lesen Sie unter Blutdruckwerte

Die 24-Stunden-Blutdruckmessung

24 Stunden Blutdruckmessung
Das Blutdruckmessen über 24 Stunden stellt eine gute Basis für Diagnose und Therapie des Bluthochdrucks dar.
Beim Messen des Blutdrucks über 24 Stunden wird ein tragbares Blutdruckmessgerät mit Manschette verwendet. Das Gerät wird in der Regel in der Praxis angelegt, wobei die Manschette um den Oberarm gelegt wird und das Messgerät in einer kleinen Tasche zum Beispiel umgehängt werden kann. Die Software des Messgerätes sorgt dafür, dass sich die Manschette in regelmäßigen Abständen aufpumpt (tagsüber alle 15 Minuten, nachts alle 30 Minuten) und automatisch den Blutdruck misst und speichert. Nach 24 Stunden kann das Gerät abgenommen und ausgewertet werden.

Bei der Auswertung wird der Verlauf der Blutdruckwerte im Tages- und Nachtverlauf ausgegeben. Bei gesunden Menschen liegen die Werte tagsüber im Durchschnitt unter 135/85 mmHg und sinken in der Nacht auf durchschnittlich auf unter 120/70 mmHg. Neben erhöhten Blutdruckwerten am Tag kann auch eine fehlende Absenkung der Werte in der Nacht auf Erkrankungen der Gefäße hindeuten. Außerdem kann der Verlauf der Blutdruckwerte auch für eine mögliche Therapie von Bedeutung sein - zum Beispiel für die Frage, zu welcher Tageszeit Blutdruckmedikamente eingenommen werden sollten.

So gelingt das Blutdruckmessen zuhause

Das Blutdruck messen zuhause mit einem eigenen Gerät ist vor allem für Menschen mit bereits bekanntem Bluthochdruck oft Teil des Alltags. Damit die gemessenen Werte eine zuverlässige Aussage über den Verlauf der Blutdruckwerte und den Erfolg der Therapie liefern, sollten einige "Regeln" bei der Blutdruckmessung beachtet werden.

Welche Vorbereitungen sollte man vor der Blutdruckmessung treffen?

Bei der Blutdruckmessung sollte man bedenken, dass alle Grenzwerte auf eine bestimmte Messsituation genormt sind. Daher gibt es für verschiedene Messmethoden bestimmte Blutdruckwerte, die als „normal” gelten.

Die - zumindest in Sachen Vorbereitung - unkomplizierteste Form der Blutdruckmessung ist die 24-Stunden-Blutdruckmessung. Hierbei sind keine besonderen Vorbereitungen erforderlich, man sollte lediglich den Arm nicht mehr bewegen, wenn man merkt, dass die Manschette sich aufpumpt.

Bei der Messung mit Oberarm- oder Handgelenk-Messgeräten sieht die Sache schon etwas komplizierter aus. Hierbei sollte man vor der Messung mindestens fünf Minuten ruhen und am besten nicht messen, nachdem man sich gerade aufgeregt hat oder drei Stockwerke hochgehechtet ist. Oft wird auch empfohlen, im Abstand weniger Minuten zweimal zu messen, um die Ungenauigkeit einer Einzelmessung zu reduzieren.

Blutdruck im Sitzen oder Liegen messen?

Eine weitere häufig gestellte Frage ist die nach der richtigen Position zum Blutdruck messen: sollte man im Liegen messen oder ist im Sitzen besser - oder doch im Stehen? Auf diese Frage gibt es grundsätzlich keine pauschale Antwort. Allerdings sind die Blutdruckwerte, die man überall zur Definition von „normalem”, „hochnormalem“ und Bluthochdruck liest, auf das Messen im Sitzen genormt.

Oft sind die Blutdruckwerte im Liegen denen im Sitzen sehr ähnlich. Wichtig ist dabei nur, dass man die Position nicht direkt vor der Blutdruckmessung ändert, da in den ersten Sekunden nach dem Wechsel vom Liegen zum Stehen oder anders herum erst einmal eine Anpassung des Herz-Kreislauf-Systems stattfindet. Normalerweise geht diese Anpassung so schnell, das wir davon nicht viel mitbekommen. Es gibt aber auch Menschen, bei denen die Umstellung auf die andere Körperposition länger dauert, sodass es zum Beispiel kurz zu einem spürbaren Blutdruckabfall mit schwarz vor Augen werden kommen kann. Daher kann es bei solchen oder ähnlichen Beschwerden besonders wichtig sein, den Blutdruck in verschiedenen Körperpositionen (Sitzen, Liegen, Stehen, ...) zu messen und eben nicht nur in der klassischen Sitzposition.

Auch beim Messen von Blutdruck in anderen Körperpositionen sollte man auf ein paar Dinge achten, um zuverlässige Messwerte zu erhalten. Wie beim Messen im Sitzen sollte sich der Oberarm auf Herzhöhe befinden - dazu kann man beim Messen im Liegen beispielsweise ein Kissen unter den Arm legen. Zudem sollte - wie auch beim Messen im Sitzen - die richtige Manschettengröße sowie ein zuverlässiges Blutdruckmessgerät gewählt werden. Worauf Sie in Bezug auf die Messgeräte im speziellen achten sollten, können Sie nachlesen unter Blutdruckmessgeräte - worauf kommt es an?
Blutdruck Messen im Sitzen oder Liegen?
Patientinnen und Patienten im Krankenhaus bemerken oft, dass bei ihnen der Blutdruck im Liegen gemessen wird. Aber was ist nun besser: Blutdruck im Liegen oder im Sitzen messen?

Dokumentation

Ein einmaliges Blutdruckmessen ist eine Momentaufnahme und sagt erst einmal (noch) nichts über den Zustand der Gefäße bzw. die Herz-Kreislauf-Gesundheit aus. Interessanter ist die Frage, wie sich der Blutdruck im Zeitverlauf verändert. Daher sollte man den Blutdruck nicht nur regelmäßig messen, sondern sich die Werte auch sorgfältig notieren. Wie man sich die Messwerte notiert, kann man selbst entscheiden.

Möglich sind Tabellen oder Raster, die man im Internet finden oder manchmal auch ausgedruckt in der (Hausarzt-)Praxis erhalten kann. In diese Tabellen kann man die beiden gemessenen Blutdruckwerte und den Puls eintragen. Zudem sollte man notieren, wenn es im Zusammenhang mit der Messung besondere Vorkommnisse gab - zum Beispiel, wenn man sich vor der Messung angestrengt oder aufgeregt hatte, ein anderes Blutdruckmessgerät als sonst verwendet wurde oder man Beschwerden hatte, die möglicherweise mit Blutdruckschwankungen zu tun haben könnten (zu möglichen Symptomen zählen hierbei Schwindel, Kopfschmerzen, Nasenbluten, innere Unruhe oder Rastlosigkeit). Wenn man den Blutdruck zwischenzeitlich in einer anderen Köperposition misst (zum Beispiel im Liegen statt im Sitzen), sollte man dies ebenfalls vermerken.

Bringen Sie diese Aufzeichnungen auch zu Ihren Arztterminen mit, damit Ihr behandelnder Arzt eine Überblick über Ihren Blutdruck erhält.
Blutdruckmessen Dokumentation
Zur Abklärung eines niedrigen oder eines hohen Blutdrucks und der richtigen Behandlung sollte auf jeden Fall ein Arzt konsultiert werden. Hinter dem hohen Blutdruck oder niedrigem Blutdruck kann sich eine andere Grunderkrankung verstecken, die ausgeschlossen werden sollte. Eine falsche Medikation bringt ebenfalls Risiken mit sich. Sprechen Sie mit einem erfahrenen Arzt, um zu klären, welche Behandlung oder Medikation und Dosis für Sie richtig ist.
Alle Inhalte der Seite werden von medizinischen Experten überprüft

Beratende Experten / Autoren:
Icon Arzt
Dr. med. Violetta Horn
Ärztin, Homöopathie- und Pharmakologieexpertin
Icon Arzt
Dr. med. Felizian Kühbeck
Arzt, Medizin- und Pharmakologieexperte
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Zu Risiken und Nebenwirkungen lesen Sie die Packungsbeilage und fragen Sie Ihre Ärztin, Ihren Arzt oder in Ihrer Apotheke.

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